burdenofimpurity on DeviantArthttps://www.deviantart.com/burdenofimpurity/art/Hector-Barbossa-and-Elizabeth-Swann-Fanart-686754255burdenofimpurity

Deviation Actions

burdenofimpurity's avatar

Hector Barbossa and Elizabeth Swann - Fanart

Published:
2.9K Views

Description

Fluch der Karibik, Fanart, Pirates of the Caribbean, Geoffrey Rush, Keira Knightley

xxx

Fanfiction - Promised

Kapitel 9


Warnung: Fanfiction enthält Spoiler zu Film 5

xxx


Passend zum Ende des Films läuft bei mir irgendwie nur noch der Song von meiner alten Apocalyptica CD 'Farewell' … Und es wird gleich noch ein neu gemaltes Bild in meiner Deviantart Gallerie geben.


Liebe Grüße


houseghost


xxx


Promised


Kapitel 9


Der Zweispänner erreichte den Hafen und die Pferde verlangsamten schnaubend ihre Gangart. Elizabeth, die ihre anfängliche Zurückhaltung überwunden hatte und es nun nicht mehr erwarten konnte, endlich auf das Schiff zu kommen, stemmte sich gegen den Schlag und sprang hinaus, noch ehe die Kutsche vollends zum Stillstand kam. Sicher auf ihren Beinen landend, nahm sie sofort die salzhaltige Meeresluft wahr, die ihr aus nächster Nähe entgegenschlug.

In ihrem Übermut fasste sie sich ans Herz und rief aus: „Riecht Ihr es auch, Hector? Den Geruch der Freiheit?“ Viel zu lange war sie nicht mehr hier gewesen, obwohl die Distanz vom Haus des Gouverneurs zu Pferd binnen weniger Minuten zu überwinden war. Viel zu lange war es her, seit sie das Gefühl verspürt hatte, ungebunden und glücklich zu sein.

Er gesellte sich neben sie und sagte kein Wort, was auch gar nicht nötig war. Eine ganze Weile lauschten beide der friedfertigen Stille, die nur vom Schwappen des Wassers durchbrochen wurde, wenn die Ausläufer der Wellen den Hafen umspülten. Er allein schien zu verstehen, wie viel ihr das Meer bedeutete. Der Kummer, den sie bis zuletzt unterdrückt hatte, hatte sie stumpf gemacht für die schönen Seiten des Lebens.

Zutiefst ergriffen von dieser Erkenntnis wandte sie sich ihm zu und sah ihn an. „Danke.“ Ihre Stimme brach, obwohl sie sie in ihrer Verlegenheit ohnehin schon gesenkt hatte.

„Ich wusste, dass Ihr es vermisst. Das Meer ist ein Teil von Euch“, sagte Barbossa wissend und mit einem Ausdruck der Zufriedenheit auf dem Gesicht.

„Ihr ahnt ja nicht, wie sehr.“

Nachdem einer von seinen Männern mit dem Gepäck vorangegangen und die Kutsche abgefahren war, hielt Barbossa ihr seinen Arm entgegen, damit sie sich bei ihm einhaken konnte. Da es viel zu dunkel war, um von Fremden mit ihm in Begleitung gesehen zu werden, willigte sie ein. Die Blicke sehnsüchtig auf das nachtschwarze Wasser gerichtet, überquerten sie dicht beieinander den Steg, an dessen Ende ein kleines Beiboot mit einem Ruderer besetzt wartete. Elizabeth stieg ein und der Mann zog seinen Hut.

„Willkommen zurück, Ma'am.“

Sie gab zum Gruß ein erkenntliches Nicken von sich. Über ihr die Sterne betrachtend, atmete sie tief die frische Nachtluft in ihre Lungen, dann verfiel sie für die Dauer der Fahrt zum Schiff hinüber in andächtiges Schweigen.

An Bord hatte sich nicht viel verändert, wenn man von ein paar neuen Besitztümern des Kapitäns absah, die in seiner Unterkunft ihren Platz gefunden hatten. Verschnörkelte Leuchter, ein Sessel, dessen Schnitzereien mit Blattgold verziert waren, und Ölgemälde mit breiten, goldenen Rahmen.

Elizabeth nahm alles mit einem Schmunzeln zur Kenntnis und sah kommentarlos darüber hinweg. Auf dieselbe Weise, wie sie das Beste aus ihrer Zeit an Land gemacht hatte, um ihr schlechtes Gewissen zu besänftigen, mühte er sich, es auf seinem Schiff zu tun. In Wahrheit jedoch konnte keiner dieser Gegenstände das Sehnen seines einsamen Herzens befriedigen, das im Laufe der Jahre in ihm herangewachsen war: den viel zu lange unterdrückten Wunsch nach Zuneigung und Wärme. Was das anbelange, hatte sie keine Zweifel an seiner ureigenen Liebe zu ihr. Womöglich hätte er sich sogar bereit erklärt, die ungestüme Seite des Piratenlebens für sie aufzugeben, wenn sie nicht im Herzen immer noch mit Will zusammen gewesen wäre. So seltsam es auch zwischen ihnen war, tief in sich drinnen schien er Will für das zu akzeptieren, was aus ihm geworden war. Ein Mann, der eine Aufgabe zu vollbringen hatte, ein Kapitän, der ein Schiff zu befehligen hatte.

Während die Männer draußen in reger Geschäftigkeit ihrer Arbeit nachgingen, gesellten sich beide an den Tisch, um das Wiedersehen in aller Ruhe mit einem Glas Wein zu begrüßen. Bisher hatten sie noch nicht viel miteinander gesprochen, seit sie den festen Boden unter den Füßen verlassen hatten, doch nach den ersten Schlücken brach Elizabeth ihr Schweigen.

„Ich muss zugeben, dass ich jeden Tag unbewusst davon geträumt habe, Euch wiederzusehen, aber dass ihr derart unnachgiebig auf meine Begleitung besteht, kam völlig überraschend“, sagte sie kurios. Sie hoffte, nicht auf sein Missfallen zu stoßen, denn es gab so viel, das sie von ihm wissen wollte und von dem sie nicht sicher war, wie er ihre Neugier auffassen würde.

„Ihr wisst es tatsächlich nicht.“ Barbossa zog schroff die Stirn zusammen. „Habt Ihr denn nicht die Gerüchte gehört?“

„Was? Was weiß ich nicht?“ Sie schüttelte den Kopf und wartete gebannt auf eine Antwort von ihm, die erst auf eine Pause hin folgte, nachdem er tief durchgeatmet hatte.

„Ich habe drei meiner Schiffe verloren“, begann er dramatisch, „und wollte Euch ein letztes Mal sehen, bevor meine ganze Flotte diesem Ungeheuer zum Opfer fällt, das auf den Meeren sein Unwesen treibt.“

„Ihr – Ihr habt drei Schiffe verloren?“ Verblüfft starrte sie ihn mit halb geöffnetem Mund an, als würde sie das, was er gesagt hatte, nicht begreifen, obwohl sie bei ihrem letzten Aufenthalt an Bord am eigenen Leib erlebt hatte, wie er einem möglichen Zusammenstoß mit diesem Schlächter ausgewichen war.

„Seid unbesorgt“, fuhr Barbossa kühn fort. Er wirkte schnell gefasst; zu schnell für ihren Geschmack. „Ich habe eine Zeit lang seinen Kurs verfolgt. Mit etwas Geschick wird er uns nicht so bald finden.“

„Aber Ihr geht davon aus, dass er Euch eines Tages finden wird“, stellte sie fröstelnd klar. Sie konnte sich des Gefühls schauriger Kälte auf ihrer Haut bei dieser Vorstellung nicht erwehren.

Ein süffisantes Lächeln kräuselte seine Lippen. „Sicher, ein gewisses Risiko bleibt.“

Von einer plötzlich aufkommenden Wut erfasst, stellte Elizabeth hart ihr Glas auf den Tisch. „Wie könnt Ihr das sagen, Hector?“, rief sie bestürzt aus. „Wie soll ich an Land eine ruhige Minute haben, wenn alle Menschen, die mir etwas bedeuten, aufs Meer hinausfahren oder bereits mit Leib und Seele damit verwachsen sind?“

„Dann wäre es Euch lieber gewesen, ich hätte es vor Euch verschwiegen und Euch auf dem Land bei Eurem Gouverneur gelassen, damit Ihr ihn in aller Ruhe ins Reich der Toten begleiten könnt? Ist es wirklich das, was Ihr dazu von mir hören wollt?“, sagte er ernst. Doch urplötzlich riss er weit die Augen auf und sah sie aufgebracht an. „Ich dachte, Ihr schätzt mich, weil ich immer ehrlich zu Euch war, was nebenbei gesagt keine Selbstverständlichkeit für einen Piraten ist. Drei Schiffe von zehn, Elizabeth. Bei der rasanten Geschwindigkeit, mit der er sie zu sich geholt hat, wird bald meine ganze Flotte untergegangen sein. Und jetzt frage ich Euch: wie könnt Ihr da von mir verlangen, mich obgleich dieser Thematik in Schweigen zu hüllen?“

Elizabeth wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihre Gedanken waren ein einziges, heilloses Durcheinander. Und doch dämmerte ihr, wie gravierend die zerstörerische Macht dieses Ungeheuers sein musste, wenn er so energisch reagierte.

Ratlos sah sie ihn an und schlang die Arme über der Brust zusammen. „Ihr glaubt also nicht, dass es etwas gibt, das Ihr ihm entgegensetzen könnt?“

„Aye. Ihr habt es begriffen. Ich wollte es selbst nicht wahrhaben, bis es unvermeidlich war, sich damit auseinanderzusetzen“, bestätigte er mit einem von Bitterkeit durchzogenen Lächeln. „Ich habe nicht nur meine Schiffe, sondern auch gute, fähige Männer verloren.“

Elizabeth musterte fassungslos die hart gewordenen Züge um seine Mundwinkel, bis er schließlich wie von groben Selbstzweifeln geplagt den Blick abwandte; selten hatte sie ihn so erlebt. Es war einerseits frustrierend, ihm zuzusehen, wie er mit sich haderte, andererseits hatte es einen gewissen Reiz, diese nahezu unbekannte Seite von ihm kennenzulernen. Barbossa war immer mehr um seine Männer besorgt gewesen, als er zugegeben hätte. Trotzdem hoffte sie inständig, dass sein naturgegebener Hang zum Überleben ihn auch in Zukunft beschützen und ihn zu ihr zurückzubringen würde. Das Ungeheuer, von dem es hieß, es ließe nur einen Mann an Bord am Leben, musste ihn verschonen. Sie durfte ihn nicht verlieren, doch je länger sie ihn betrachtete, desto mehr fürchtete sie sich davor. Seine mitreißende Energie war der Art von Müdigkeit gewichen, die man zumeist am Ende einer langen Reise verspürte, so dass er mehr denn je in sich gekehrt wirkte; ein Mann, der sein Leben lang gekämpft und langsam genug davon hatte, sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen, um sich zu beweisen. Sein Drang, die Ziele, die er erreichen wollte, zu verwirklichen, war gesättigt. Immerhin, das musste sie ihm zugestehen, konnte man ihm kaum vorhalten, ein langweiliges Dasein gehabt zu haben.

Zu ihrer eigenen Überraschung zögerte sie nicht, sich auf ihn zuzubewegen. Wie mechanisch schob sie den Stuhl zurück, stand auf und gesellte sich zu ihm. Sie nahm ihm den breiten, alten Hut ab, den sie selbst schon mehrmals getragen hatte, und legte ihn auf den Tisch. Ohne ihn und nur noch mit dem Bandana auf dem Kopf, das sein grau werdendes Haar zurückhielt, wirkte er plötzlich wie ein weniger stolzer Mann. Er fügte sich ihr, schweigend und unfähig, ihre Geste zurückzuweisen, doch seine Augen verrieten, dass er nicht wusste, was er von ihr zu erwarten hatte.

Von inniger, freundschaftlicher Liebe ergriffen, umfassten ihre Hände sein Gesicht und brachten ihn dazu, sie anzusehen. „Ich fange endlich an, Euch zu verstehen“, hörte sie sich leise sagen. „So vielschichtig Ihr seid, so glaube ich doch, dass Ihr Euer Leben lang immer auf der Suche nach etwas wart, das Ihr nicht finden konntet. Euer Reichtum, Eure Gier nach Macht, Euer Wunsch, sich wie ein Edelmann zu kleiden … das alles stellt Euch zu einem gewissen Maß zufrieden, doch befriedigt es Euch nicht. Denkt nur, Ihr würdet eines Tages Eure Tochter sehen, so wie Will seinen Vater. Würdet Ihr nicht mit ihr sprechen wollen? Sie ansehen von Angesicht zu Angesicht? Ihr seid ein guter Mann, Hector, ein guter Pirat. Was wäre diese Welt ohne Euch? Das Meer ohne Hector Barbossa? Deshalb bitte ich Euch, was auch immer geschieht, kommt zu mir zurück.“ Sie strich sanft mit ihrem Handrücken über die lange Narbe unter seinem Auge. „Bitte. Ihr müsst es mir versprechen. Denn wenn jemand einen Weg finden kann, ihn zu besiegen, dann Ihr. Ihr habt den Tod überwunden. Ihr seid klug und mutig. Ihr allein wisst, wie man ein solches Monster überlebt.“

Als sie verstummte, hatte Barbossa die Augen geschlossen und den Kopf an ihren Bauch gelehnt. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sprach.

„Ihr wisst nicht, was Ihr alles für mich getan habt, Elizabeth“, sagte er mit Bedacht. „Wenn ich Euch am Ende unserer Reise an Land zurückbringe, müsst Ihr dort bleiben. Ihr dürft es nicht verlassen, der vielleicht einzige Weg, ihn zu umgehen. Bis dahin lasst uns die Zeit, die uns bleibt, verleben wie Ihr es so sehr liebt. Fühlt Euch frei, ein letztes Mal, wenn es sein muss. Was mich anbelangt … ich würde Euch gern dieses Versprechen geben, aber ich fürchte, ich kann es nicht.“

Er sah sie unverwandt an und Elizabeth spürte einen Stich in ihrer Brust. Barbossa hatte nie verzweifelt gewirkt, doch der Ausdruck, der für einen flüchtigen Augenblick auf seinem Gesicht lag, löste ein Gefühl der Ohnmacht in ihr aus. Ohne nachzudenken sagte sie: „Dann will ich es versprechen. Wir werden uns wiedersehen.“

Barbossa ließ die Augen abwesend ins Nichts hinein schweifen und Elizabeth nutzte die aufkommende Stille, indem sie seinen Hut in die Hände nahm und ihn mit größter Sorgfalt zurück auf seinen Kopf setzte. Dann strich sie zufrieden mit dem Ergebnis mit den Fingern die Federn zurecht.

Als sie fertig war und zu ihrem Platz zurückkehren wollte, griff er nach ihrem Arm und hielt sie fest. Ihre Blicke trafen sich und er zog sie im stillen Einverständnis zu sich auf den Schoß, wo sie sich instinktiv an seine knöcherne, zugleich warme und vertraute Brust schmiegte – auf die gleiche Weise, wie sie es ein paar Monate zuvor getan hatte. Sie suchte seine Hand und verwob ihre Finger mit den seinen, sich vage dessen bewusst, wie unterschiedlich ihre Hände geschaffen waren. Seine war kräftig und rau, ihre, wenn man von ein paar Narben absah, zierlich und weich, da sie lange kein Schwert mehr geführt hatte.

„Meine Hände verkommen zu denen einer feinen Dame“, schoss es ihr spöttisch durch den Kopf und unweigerlich musste sie daran denken, wie Will ihr vor vielen Jahren den Verband angelegt hatte, nachdem Barbossa sie mit dem Messer geschnitten hatte, in dem Glauben, dadurch den Fluch brechen zu können …

Es hatte etwas von einer gewissen Tragik, dass sie jetzt ausgerechnet mit dem Mann hier saß, der zu diesem Zeitpunkt bereit gewesen wäre, sie zu opfern. Inzwischen vertraute sie ihm zwar nicht weniger als Will, doch insgeheim würde das Piratenleben immer heikel bleiben – man konnte nie wissen, wann man einem ebensolchen in die Falle tappte.

Dazu gedrungen, dieser unschönen Erinnerung die Stirn zu bieten, fasste sie einen Entschluss und sprach ihn an; sie war zu weit davon entfernt, ihn aufzugeben. Das Einzige, was ihr jetzt noch blieb, waren die gemeinsamen Stunden mit ihm auf See. Ihre Gedanken aber, die wie so oft in einer endlosen Schleife um ihn und Will zu gleichen Teilen kreisten, wollten nicht zur Ruhe kommen.

„Hector …“ Bei der Erwähnung seines Namens ging ein Blitzen durch seine blauen Augen und Elizabeth kam ins Stocken. „Ich würde gern … darf ich Euch um einen Gefallen bitten? Es ist langsam an der Zeit, dass ich wieder ein Schwert in den Händen halte. Würdet Ihr morgen mit mir trainieren?“

Image size
3508x2480px 2.25 MB
© 2017 - 2024 burdenofimpurity
Comments14
Join the community to add your comment. Already a deviant? Log In
Varagka's avatar
Wonderful work!